TELEPERCEPTION - status
yuri(RR): harald mayer, gerd trautner, alexander barth
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Visueller Teil
Die Synchronisation der CCD-Kameras erfolgte durch das Entfernen vom Oszillatorkreis einer Kamera und dem Einspeisen der Oszillator Frequenz der anderen Kamera. Die beiden Kameras laufen exakt synchron.
Die Schaltung zum Mischen der beiden Kamerasignale machte anfangs Schwierigkeiten, da im oberen Drittel eines Halbbildes ein Fehler auftrat, der auf einen unsauberen Schaltpunkt zwischen den beiden Signalen zurückzuführen war. Durch Hinzufügen eines Kondensators, der den Schaltimpuls entwas Verzögert, konnte dieser Fehler entfernt werden. Somit funktioniert der visuelle Teil, sprich das Erzeugen eines 3D-Videosignals.

Headset: Ansicht von Oben
Headset: Ansicht von Vorne

Trackerdatenerfassung
Die Auswertung der Trackerdaten über ein JAVA-Programm und das Weiterleiten an ein VRML-Modell läuft, jedoch ist die Darstellung im VRML-Modell auf Grund der eingeschränkten 3D-Fähigkeit meiner Grafikkarte um ca. 0.5 Sekunden verzögert. Diese Problem wird mit einer OPERN GL Karte gelöst sein.



Closing the Loop - Berichte
Tag 1: Versuchsanordnung:

Person 1 (Sender) trägt eine stereoskopische Kamera. Sie sieht das Kamerabild in einem head mounted display (i-glasses). Sie sendet Video zu Person 2.

Person 2 (Empfänger) sieht nur das, was Person 1 aufnimmt, ebenfalls in einem HMD.

1)
Beim Aufsetzen der beiden Devices stellt sich vor allem beim Empfänger zunächst Verunsicherung/Orientierungslosigkeit ein. Er ist sich nicht bewußt, was er nun sieht. Der Eindruck des Kamerablickwinkels des Senders ist so überzeugend, daß der Empfänger dauernd in der Versuchung ist, ihn für seinen eigenen zu halten.
Interaktionen des Senders: Warf man dem Sender einen Ball zu, versuchten beide, Sender und Empfänger, ihn zu fangen. Die gleichen Reaktionen beim Empfänger zeigten sich, wenn der Sender zB einen Gegenstand aufzuheben hatte.

2)
Nach kurzer Zeit versucht der Empfänger sich im Kamerabild zu erkennen. Ein Teil des Ich-Bewußtseins hängt nun davon ab, ob er sich im Bild befindet oder nicht. Der Sender trägt hier die Verantwortung, dem Empfänger eine brauchbare Perspektive zu liefern.
Radfahren, Achtergehen, Stufen steigen: der Empfänger versuchte diese Aufgaben zu lösen, während er sich selbst im Bild sah.
Der Sender mußte sich dabei permanent in die Lage des Empfängers versetzen und einen optimalen Bildauschnitt finden.
Für den Empfänger war die größte Irritation, daß er sich nicht nach dem Blickwinkel im HMD orientieren konnte, sondern sich auf seine Position im Bild konzentrieren mußte. Er steuerte sich etwa wie in einem Arcade-Game. Diese Umstellung von selbst sehen auf sich selbst (nicht spiegelbildlich) sehen fällt außerordentlich schwer, wir vermuten aber, daß sich nach längerer Zeit eine Gewöhnung einstellen würde.

3)
Trennt man den Empfänger räumlich vom Sender wird aus der Interaktion aufgrund einer gemeinsamen Wahrnehmung Fernsehen.
Der Empfänger zeigte bei dieser Versuchsanordnung keinerlei Reaktionen mehr, wie sie in 1) auftraten. Die räumliche Nähe der beiden Personen oder auch daß sich der Empfänger im Bild erkennt ist also Voraussetzung.
Für den zweiten Tag ist neben technischen Experimenten (Hyperstereoskopy...) der Eßversuch geplant, bei dem dann auch Messungen durchgeführt werden.