TELEPERCEPTION - idee yuri(RR): harald mayer, gerd trautner, alexander barth english Intimität : Kontrolle Die tägliche Telewahrnehmung über moderne Kommunikationsmittel und Medien in Echtzeit ("Krieg und Fernsehen" > Paul Virilio) wird hier zur Spitze getrieben. Wir fragen nach den Konsequenzen einer totalen Telewahrnehmung: Was geschieht in diesem Bereich mit der Intimität der mobilen Person (Person 1).
Person 2 wird in ihrer Wahrnehmung kontrolliert, sie ist den Signalen der Echtzeitübertragung ausgeliefert: Ihr wurden die Fluchtmöglichkeiten aus der Wahrnehmung des anderen (Gegensatz: Fernseher) genommen: sie kann den Stuhl nicht verlassen, Audio und Video penetrieren die Sinne, die Orientierung ist durch den gesteuerten Stuhl ausgeschalten.
Teleperception benutzt ein Man-Machine-Interface, daß in seiner Ausführung an ein Interface zu einer synthetischen Virtuellen Realität erinnert. Die VR wird aber nicht von einer Maschine erzeugt, sondern stammt aus der reellen Wahrnehmung der Person 1 (Video). Der am stärksten ausgeprägte Sinn, das Sehen, ist absolut gleichgeschalten: beide Person sehen die Umwelt der einen Person in einem HMD. Es entsteht kein Einbruch einer Person in die Wahrnehmung der anderen, sondern vielmehr eine gemeinsame Realität.
Die möglichst naturalistische Abbildung der Wahrnehmung von einer Person auf die Zweite ist nicht das Mittel für dieses Experiment. Die Glaubwürdigkeit einer Simulation hängt nicht von der detailreichen Rekonstruktion der Realität ab, sondern vom simultanen Einflußnehmen auf möglichst viele Sinne bei gleichzeitiger Ausschaltung anderer. Wichtig ist dennoch eine hohe Synchronität zwischen den einzelnen Teilschnittstellen (Video, Audio, Bewegung). (-> Stanislav Lem)
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